
Karoline Czychon neue Vorsitzende der Jungen Union Niedersachsen
25-jährige Hannoveranerin wird als Nachfolgerin von Christian Fühner erste Frau an der Spitze der JU Niedersachsen – neuer Vorstand zu über 50 Prozent mit Frauen besetzt.
Wietmarschen. Die 25-jährige Karoline Czychon aus Hannover ist auf dem 56. Niedersachsentag der Jungen Union Niedersachsen in Wietmarschen mit 85 Prozent der Delegiertenstimmen zur neuen Landesvorsitzenden gewählt worden. Sie folgt auf den Landtagsabgeordneten Christian Fühner aus Lingen, der das Amt nach gut dreieinhalb Jahren abgegeben hatte und in der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag zukünftig als bildungspolitischer Sprecher aktiv sein wird.
Zu Beginn ihrer Vorstellungsrede sprach die neue JU-Landeschefin von einer Zeit, die für junge Menschen von immer mehr Unsicherheiten geprägt sei. In der Vergangenheit habe sie für ihre Generation immer eine Fülle von Chancen gespürt, während sich junge Menschen aktuell durch immer neue Krisen wieder zunehmend um ihre Zukunft sorgen würden. Die Junge Union sei hier gefordert, aktiv auf junge Menschen in Stadt und Land zuzugehen, gesprächsbereit zu sein und sich für deren Interessen einzusetzen. An dieser Stelle wurde Czychon deutlich: „Wir müssen das Thema Mitglieder wirklich engagierter angehen, um nicht bald auch in der eigenen Partei an Fachkräftemangel zu leiden!“ An die Adresse langjähriger Spitzenpolitiker und Landtagsabgeordneter ging auch die klare Aufforderung, „euer persönliches Ego nicht im Weg der Erneuerung unserer Partei stehen zu lassen.“
Mit Blick auf die Rolle der JU Niedersachsen als Jugendorganisation einer Oppositionspartei auf Bundes- und Landesebene gab sie sich kämpferisch – mehr als fünf Jahre Rot-Grün sei den Menschen in Niedersachsen nicht zuzumuten. „Stephan Weil kann sich warm anziehen – und zwar nicht wegen der Energiekrise!“, versprach sie in Richtung des SPD-Ministerpräsidenten.
Die neue Landesvorsitzende Karoline Czychon übernimmt ihre Aufgabe in Zeiten des Umbruchs im politischen Niedersachsen. Neben dem Generationenwechsel in der Führung der Jungen Union – beim Niedersachsentag in der Grafschaft Bentheim ist ein insgesamt fünfzehnköpfiges, zu über 50 Prozent weibliches und deutlich verjüngtes Team als neuer Landesvorstand gewählt worden – stimmte auch der designierte neue Landesvorsitzende der CDU in Niedersachsen, Sebastian Lechner, die anwesenden Delegierten und Gäste auf die Zeit in der Opposition ein. So sprach der 41-jährige neue CDU-Landtagsfraktionschef, selbst von 2008 bis 2014 JU-Landesvorsitzender, davon, ehrliche, klare und konstruktive Oppositionsarbeit im Landtag leisten zu wollen. Als zentrales Leitmotiv benannte er dabei für sich und das politische Handeln der Unionsfamilie ein „Gesellschaftsbild, das Wert legt auf das Leistungsprinzip und das verschiedene Talente anerkennt.“
Neben Sebastian Lechner sprachen auch der amtierende CDU-Landesvorsitzende, Dr. Bernd Althusmann, die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), Gitta Connemann, sowie der CDU-Digitalpolitiker und Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek und der JU-Bundesvorsitzende Tilman Kuban zu den über 150 Delegierten sowie zahlreichen Gästen in Wietmarschen-Lohne.