
Europa treibt seine Automobilindustrie in eine Sackgasse
„Europa treibt seine Automobilindustrie in eine Sackgasse. Die Entscheidung über das Verbot von Verbrennungsmotoren wird Neuwagen verteuern, Tausende von Arbeitsplätzen kosten und zum Niedergang einer europäischen Kernindustrie führen“, sagte Jens Gieseke, Verhandlungsführer der EVP-Fraktion über die neuen Vorschriften zur Reduzierung von CO2 von neuen Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen, vor der heutigen Abstimmung im Plenum.
Das neue Gesetz beinhaltet ein Verbot des Verkaufs von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035, was die EVP-Fraktion ablehnt.
„Das Parlament hat den letzten Ausgang verpasst. Europa verabschiedet sich ab 2035 vom Verbrennungsmotor und zwingt die Menschen, sich für eine bestimmte Technologie zu entscheiden, anstatt mit Innovation und Wissenschaft den effizientesten Weg zur Reduzierung der CO2-Emissionen zu finden“, betonte Gieseke.
„Grüne, Sozialdemokraten und Liberale haben ihre gefährliche und innovationsfeindliche Linie durchgesetzt. Ihr Versprechen, neue Arbeitsplätze zu schaffen, funktioniert nicht. Im Gegenteil: In Kanada und den USA entstehen neue Batterieproduktionen und Hunderttausende Arbeitsplätze in Europa sind gefährdet. Zudem greift auch ihr Lieblingsargument der Wirtschaftlichkeit von E-Autos wegen hoher Strompreise und auslaufender Abnahmeprämien nicht mehr“, betonte Gieseke.
„Darüber hinaus rückt die Europäische Kommission mit dem heutigen Vorschlag zu Emissionsnormen für schwere Nutzfahrzeuge endlich von ihrer Verbotsideologie ab. Der sozialdemokratische Vizepräsident Timmermans hat sich offenbar nicht durchsetzen können. Das ist ein Erfolg für alle, die sich in den vergangenen Monaten für technologische Offenheit eingesetzt haben“, erklärte Gieseke.
Die Einsatzgebiete für schwere Nutzfahrzeuge sind so vielfältig, dass eine einseitige Wette auf reine Elektromobilität nicht funktionieren kann. Wettbewerb ist notwendig, um die intelligentesten und effizientesten Lösungen zu finden. Was aber bleibt, ist ein Vorschlag mit sehr ambitionierten Reduktionszielen, die eine große Herausforderung für die Branche darstellen“, so Gieseke.
„Die Kommission ignoriert weiterhin das Potenzial synthetischer Kraftstoffe und misst ihnen keine besondere Bedeutung bei. Das ist fahrlässig. Zumindest beim Thema eTrailer will die Kommission den potenziellen Mehrwert solcher Entwicklungen anerkennen. Das ist ein gutes Signal. Europäische Unternehmen sind hier besonders aktiv“, so Gieseke weiter.